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Wortspielereien mit Köpfchen

Bright idea gear lightbulb business womanWortspiele sind eine Art des literarischen und sprachlichen Unsinns, der Freude bereitet. Viele Kalauer basieren auf Wortspielen und erscheinen leichtfüßig, erfordern jedoch mühevolles Sammeln von Begriffen, die dann zu einem meist unerwarteten oder neuen Sinn führen. Als ungekrönter König der Wortspiele gilt unter Kennern der Musiker und Kabarettist Willy Astor, der Länder- und Städtenamen aber auch bekannte Automarken und Einzelteile zu neuem Sinn verbindet und dadurch die Lacher auf seiner Seite hat.

Ein Spiel – viele Varianten

Technisch betrachtet gelingen Wortspiele, indem der Denksportler Begriffe neu zusammensetzt oder mit ihrem Klang arbeitet. Manche Wortspielereien wirken nur akustisch. In anderen Fällen sind sie auch schriftlich weiterzugeben. Dabei kommen verschiedene Vorgehensweisen infrage.

Mit der Verwendung von gleich klingenden Wörtern unterschiedlicher Bedeutung lässt sich erfolgreich arbeiten. Astor nutzt das und paart die Ausdrücke zusätzlich mit seiner Mundart. Spannender wird es, wenn sich mit dem Ausdruck verschiedene Bedeutungen verbinden lassen. Diese Wortspiele gelingen durch die Mehrdeutigkeit der Begriffe trotz identischer Schreibweise.

Von Paronomasie sprechen Sprachwissenschaftler, wenn Wörter ähnlich lauten, jedoch unterschiedliche Bedeutungen besitzen. Der Ostersegen des Papstes »Urbi et orbi« folgt diesem Schema, wenngleich das Kirchenoberhaupt damit durchaus kein Bonmot zum Besten geben will. »Eile mit Weile« fällt in dieselbe Kategorie. Buchstaben oder Laute innerhalb eines Wortes zu vertauschen ist eine weitere Disziplin im Bereich Wortspiele. Schüttelreime gehören ebenfalls in diese Klasse, stellen jedoch bereits ein eigenes Gebiet dar. Sie erfreuen sich großer Beliebtheit und sind weit verbreitet.

Der Anreiz kann auch darin bestehen, Wörter oder Ausdrücke zu finden, deren Silbentrennung zu neuen Bedeutungen führt. Vielfach ist es hier möglich, simplen Wörtern durch unerwartete Betonung den Anschein einer Fremdsprache zu verleihen: Der chinesische Verkehrsminister Um-Lei-Tung gehört in diese Gruppe der Wortspiele.

Neben dem reinen Selbstzweck

Eine Vielzahl von Denksportaufgaben benötigen ein gut entwickeltes geometrisches Denkvermögen. Häufig verlangen diese Aufgaben die Fähigkeit, eingefahrene Denkstrukturen zu verlassen und jenseits des Offensichtlichen nach Lösungen zu suchen. Gerade mathematisch-logisch begabten Personen erlauben Wortspiele ihre weniger ausgeprägte Gehirnhälfte zu trainieren.

Schach

SchachfigurSchach ist eines der ältesten bekannten Brettspiele der Welt. Es ist weltbekannt, da es als extrem anspruchsvoll gilt und gemeinhin strategische Fähigkeit mit dem Spiel in Verbindung gebracht werden. Im Laufe der 1500 Jahren haben sich die Spielregeln und Spielweise verändert.

Die Entstehungsgeschichte von Schach ist nicht geklärt. Manche Experten gehen davon aus, dass das Spiel seine Ursprünge um das Jahr 700 nach Christi Geburt in Indien hat, manche sehen die Ursprünge in Persien, andere gar in China. Nach Europa gelangte Schach dann über Spanien circa um das Jahr 1000 nach Christi Geburt.

Regeln veränderten sich im Laufe der Jahrhunderte

In Europa angekommen erfreute sich das Schachspiel großer Beliebtheit, in gebildeten Schichten wurde großer Wert darauf gelegt. Die Bedeutung wurde so groß, dass die Beherrschung von Schach letztendlich gar zu einer ritterlichen Tugend wurde. Auch die Spielregeln waren einer ständigen Veränderung unterworfen. Ab dem 15. Jahrhundert gab es bedeutende Neuerungen:

  • Bauer: Anders als davor, durfte er nun beim ersten Zug zwei Felder nach vorne ziehen.
  • Läufer: Vor der Neuerung durfte der Läufer nur zwei Felder diagonal springen. Nun durfte er beliebig weit ziehen.
  • Dame: Die Dame machte den größten Bedeutungszuwachs. Während sie bisher nur ein Feld diagonal ziehen durfte, konnte sie plötzlich in jede Richtung beliebig weit ziehen. So wurde sie von einer schwachen, zu der wertvollsten Figur.

Durch diese Veränderungen wurde das Spiel deutlich schneller, es wurde dadurch auch immer populärer. Gleichzeitig war es der Beginn des modernen Schachs. 

Ideologische Dimension

In den letzten 150 Jahren änderten sich an der Art und Weise, wie Schach gespielt wird, nichts mehr. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde in der Sowjetunion Schach stark gefördert, sodass die UdSSR eine hohe Dominanz in Sachen Schach darstellte. Die Dominanz wurde erst durch Bobby Fischer gebrochen, der die Weltmeisterschaft gewann. Der derzeitige Schachweltmeister ist Mangnus Carlsen, ein zum Zeitpunkt seines Sieges erst 24 Jahre alter Norweger.

Das Waagenrätsel

Kugel_rätselHeute haben wir mal eine knifflige Denksportaufgabe für Sie. Vor ein paar Wochen haben wir ja von den sogenannten Brainteasern berichtet, die in den letzten Jahren in Assessment Centern immer beliebter wurden. Hier ist ein solcher ausführlich vorgestellt.

 

Die Aufgabe 

Stellen Sie sich 9 Kugeln vor, die vor Ihnen liegen. Eine dieser 9 Kugeln wiegt ein klein wenig mehr als die anderen 8 Kugeln. Dabei ist der Gewichtsunterschied so gering, dass Sie ihn mit der bloßen Hand nicht feststellen können. Sie haben allerdings eine altmodische Apothekerwaage zur Verfügung. Sie dürfen die Apothekerwaage zwei mal benutzen. Wie können Sie es durch zweimaliges wiegen schaffen, die eine Kugel, die mehr wiegt als die 8 anderen, zu identifizieren? Kommen Sie auf die Lösung?

Des Rätsels Lösung

Am einfachsten ist es sich der Lösung anzunähern, indem Sie sich fragen, wie Sie vorgehen würden, gäbe es drei Kugeln und einen Versuch. Sie müssen dazu lediglich je eine Kugel auf die beiden Seiten der Waage legen; bleibt die Waage in Balance, handelt es sich um die dritte Kugel. Analog dazu können Sie bei 9 Kugeln vorgehen: Sie legen je 3 Kugeln auf die linke und rechte Seite der Waage. So können Sie sehen auf welcher Seite sich die schwerere Kugel befindet. Als nächster Schritt folgt dann wieder das Vorgehen wie anfangs beschrieben.

Bleibt die Waage mit den drei rechten und drei linken Kugeln in Balance, wissen Sie, dass sich die Kugel unter der übrigen drei Kugeln befinden muss. Darauf folgt dann wiederum das zu anfangs beschriebene Vorgehen.

Stroop

farbensalatDer Stroop Test ist ein Verfahren, dass das Gehirn auf das äußerste Beansprucht. Die Herausforderung besteht darin, verschiedene Impulse miteinander in Einklang zu bringen. Oberflächlich betrachtet ist die Aufgabe einfach: Es sollen Farben erkannt werden.

Der Stroop-Test findet bereits seit Jahrzehnten Anwendung in der psychologischen Forschung und ist eine beliebte Denksportaufgabe. Dem Denksportler wird dabei eine Liste von Wörtern vorgegeben, die in verschiedenen Farben geschrieben sind. Die Aufgabe klingt sehr einfach: Die Farben der Wörter sollen nacheinander vorgelesen werden. Wenn Sie den Test aber selbst ausprobieren, werden Sie schnell die Herausforderung feststellen: Es fällt uns leichter Wörter auszusprechen, als Farben zu benennen.

Impulskontrolle durch Stroop-Test

Dies ist solange kein Problem, solange das geschriebene Wort und die dargestellte Farbe übereinstimmen. Sobald Farbe und Wort aber nicht übereinstimmen, wird es für unser Gehirn kritisch. Denn dann steht der Impuls das Wort auszusprechen gegen die Aufforderung die Farbe zu benennen. Dies liegt daran, dass es uns leichter fällt Wörter auszusprechen als Farben zu benennen. Weil unterschiedliche Impulse miteinander derart stark konkurrieren, ist der Stroop-Test ein beliebtes Verfahren in der psychologischen Forschung. Darin ist häufig von Interesse, wie gut oder schlecht eine Person seine oder ihre Impulse kontrollieren kann. In einer holländischen Studie trainierten Studienteilnehmer mit dem Stroop-Test. Von Interesse war, ob das Training dazu führt, dass Studienteilnehmer ihre Impulse besser kontrollieren können. Vor Studienbeginn wurde die Einstellung zu Alkohol erfasst. Nach dem Training wurde die Einstellung erneut erfasst.

Seit 1935 erfreut sich der Test großer Beliebtheit

Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Einstellung zu Alkohol verschlechterte. Daraus zogen die Wissenschaftler die Schlussfolgerung, dass es möglich ist, die Impulskontrolle mit dem Stroop-Test zu trainieren. Der Test wurde von John Ridley Stroop entwickelt, der ihn 1935 das erste mal publizierte. Seither wurde er in vielen verschiedenen Situationen eingesetzt und erfreute sich großer Beliebtheit. Auch für trainierte Denksportler stellt der Stroop-Test eine große Herausforderung dar.