Monthly Archives: January 2014

Mensa

IntelligenzquotientMensa ist ein Verein und internationales Netzwerk für Hochbegabte. Global gibt es über 100.000 Teilnehmer, 10.000 davon alleine in Deutschland. Mensa vernetzt hochintelligente Menschen, dadurch das regelmäßige Treffen organisiert werden. Außerdem finden regelmäßig Diskussionsveranstaltungen statt. Zudem erscheint ein Magazin für Vereinsmitglieder.

Die Aufnahme in diesen elitären Zirkel ist nicht einfach. Bewerber müssen an einem standardisierten IQ-Test teilnehmen und einen Wert von mindestens 130 erreichen. IQ-Tests sind derart geeicht, dass ein Wert von 130 bedeutet, dass ein Bewerber, der diese Punktzahl erreicht, zu den intelligentesten 2% der Bevölkerung gehört. Außerdem bietet Mensa die Möglichkeit den IQ-Test direkt bei Mensa durchzuführen, allerdings fällt dabei eine Gebühr von 49 Euro an. Doch das Angebot von Mensa endet nicht dort, sondern setzt sich in den Treffen von Interessensgruppen fort. So gibt es beispielsweise Gruppen zu den Themen Philosophie, Segeln, Literatur oder Denksport. Bei den Denksporttreffen werden dann Aufgaben zusammen bearbeitet und gelöst.

Hohe Motive der Gründer

Auch für hochbegabte Kinder, sowie für deren Eltern, ist eine Mitgliedschaft vorgesehen, sie können sich dann in eigenen Gruppen treffen und austauschen. Der Verein wurde 1946 in England von Roland Berrill und Lancelot Ware gegründet. Die Gründer sahen die Aufgabe des Vereins darin, die Intelligenz zu erforschen, dies zum Wohle der Menschheit einzusetzen und den Mitgliedern ein angenehmes Umfeld zu gewährleisten. Bisher ist die Organisation politisch kaum in Erscheinung getreten.

Kritik an Mensa

Die Mensa sah sich oft mit Kritik konfrontiert, da es von vielen negativ aufgefasst wird, dass sich die Organisation einem Großteil der Bevölkerung verschließt. Somit würden weniger intelligente Menschen, die ohnehin weniger Vorteil als extrem intelligente Menschen genießen, zusätzlich diskriminiert. Zudem wird befürchtet, dass Mitglieder von einer Vereinsmitgliedschaft auch finanziell profitieren, etwa weil Jobangebote unter der Hand vergeben werden und die Personen, die sich nicht in dem Verein befinden, keine Chance haben, von diesen Angeboten zu erfahren.

 

Brainteaser

Thinking young manBei Brainteasern (auf deutsch könnte man sie frei mit Denksportaufgabe übersetzen) handelt es sich um kleine Rätsel. Sie wurden in den letzten Jahren ein beliebtes Verfahren in Vorstellungsgesprächen. Nicht selten kommen diese Brainteaser am Ende eines Interviews zum Einsatz. Dabei soll gesehen werden, wie gut oder schlecht ein Kandidat nach einem anspruchsvollen Vorstellungsgespräch kreativ denken kann.

Die Brainteaser selbst unterscheiden sich stark voneinander. Sie lassen sich dahingehend unterscheiden, ob es eine richtige Lösung gibt, oder ob der Kandidat lediglich zu einer Schätzung gelangen soll. Auch darf sich ein Kandidat nicht entmutigen lassen, wenn er oder sie nicht auf die richtige Lösung kommt. Zwar kann man diese Art von Übungen trainieren, es gehört aber letztlich immer ein Quäntchen Glück dazu, auf die richtige Lösung zu kommen. Von Interesse ist oftmals weniger, ob der Kandidat auf die richtige Lösung kommt, sondern vielmehr wie der Kandidat vorgeht, um die Brainteaser zu lösen. Zwei Beispiele für Brainteaser:

  •  Exakte Antwort: Wie groß ist der Winkel zwischen Stunden- und Minutenzeiger um 15.15 Uhr? Die Aufgabe ist vergleichsweise einfach. Wichtig ist dabei berechnen zu können, um wie viel Grad sich der Stundenzeiger in einer Stunde dreht.
  • Schätzung: Wie viele Smarties passen in einen Smart? Natürlich ist es nicht möglich hier auch nur eine annähernd genaue Zahl zu nennen. Doch ist es möglich mit ein paar Grundannahmen eine gute Schätzung abzugeben. Beispielsweise könnte das Volumen eines Smarties unter der Annahme, dass der Smartie rechteckig ist, berechnet werden. Außerdem kann das Volumen des Smarts auf die gleiche Art berechnet werden. Davon kann dann ein Teil für Motor etc. abgezogen werden. Wenn man diese beiden Werte hat, kann der erste durch den zweiten dividiert werden.

Wichtig ist bei dieser Art von Tests einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht das ganze Rätsel in einem Geniestreich zu lösen. Es empfiehlt sich, sich der Lösung in einzelnen Schritten zu nähern. Und wenn man sich verrennt, sollte es einem nicht unangenehm sein, noch einmal von vorne zu beginnen.

Wie wir besser lernen können

demenz neu

Wieso bloß können wir uns an die unwichtigsten Dinge erinnern, bei wichtigen Inhalten versagt unser Gehirn aber allzu oft. Mit effektiven Tricks können Sie die Leistungsfähigkeit Ihres Gedächtnisses verbessern und sich die Inhalte des Alltags besser merken.

Wer kennt das nicht? Am Ende eines langen Tages überlegt man sich im Büro noch schnell, was man im Supermarkt alles kaufen möchte. Dort angekommen, fallen einem dann aber nur noch ein Teil der davor überlegten Lebensmittel und Getränke ein. In diesem Fall ist unsere Aufnahmefähigkeit wie ein Muskel: Wird sie zu häufig belastet, erschlafft sie. Ähnlich wie der Körper besitzt unser Geist aber auch die Fähigkeit sich zu steigern. Besonders gut lässt sich die Fähigkeit, Dinge zu merken, steigern, indem die folgenden drei Tricks beherzigt werden:

 

  • Verknüpfungen: Verknüpfungen entstehen besonders einfach, wenn Inhalte mit Bildern und Geschichten verbunden werden. Unser Gehirn besteht aus Nervenzellen, die wiederum Synapsen zu anderen Nervenzellen besitzen. Je mehr Bilder und Geschichten mit einem Inhalt verbunden werden, desto mehr Synapsen verbinden verschiedene Nervenzellen. Dies hat zur Folge, dass Inhalte leichter erinnert werden können, schließlich gibt es mehr Verknüpfungen und dadurch mehr Möglichkeiten, sich an etwas zu erinnern. Angenommen Sie wollen sich die folgende Zahlenkombination merken: 78026. Sie könnten sich dann vorstellen, dass die Zahl 7 für die 7 Zwerge steht, die Zahl 80 für eine alte Dame und 26 für den letzten Buchstaben im Alphabet, also dem Z. Mit Z assoziieren Sie wiederum Zebra, beziehungsweise Zebrastreifen. Nun könnten Sie sich folgende Geschichte überlegen: 7 Zwerge helfen einer alten Dame über den Zebrastreifen.
  • Lautes Sprechen: Die Kognitionsforschung konnte zeigen, dass es effektiv ist, Inhalte, die Sie sich zu merken wünschen, laut zu wiederholen. Dies hat den positiven Effekt, dass Sie dadurch einen weiteren Sinnesreiz hinzunehmen. Wenn Sie beispielsweise eine Zahlenfolge lesen, sind lediglich Ihre Augen beteiligt, beim Sprechen jedoch auch Ihr Gehör.
  • Dinge aufschreiben: Durch das Schreiben betätigen wir uns aktiv und lernen nicht nur passiv. Durch diesen Vorgang können Dinge ebenfalls besser eingeprägt werden. Auch hierbei entstehen wieder mehr Verknüpfungen im Gehirn, wodurch das Behalten und Abrufen von Informationen leichter fällt.

 

Wie gut ist Dr. Kawashimas Gehirnjogging wirklich?

kawashimaGroße Erwartungen an Gehirnjogging

Als Dr. Kawashimas Gehirnjogging 2005 erstmals auf den Markt kam, war das Interesse gewaltig. Im Vorfeld standen Videospiele unter Generalverdacht: Im besten Fall, so das Denken, führten sie zu Verdummung, im schlechtesten Fall zu Gewalt. Mit diesen Vorurteilen hatten fast alle Hersteller von Videospielen zu kämpfen. Umso revolutionärer war die Verheißung von Dr. Kawashimas Gehirnjogging – Wie fit ist Ihr Gehirn? Nicht nur sollte dieses Spiel nicht verdummen, es sollte sogar einen Beitrag zur geistigen Fitness leisten. Das Spiel wurde für Nintendo DS entwickelt, ein tragbares Videospielgerät. Die verschiedenen Übungen sollten die Sprachkompetenz, Rechenfähigkeit sowie das Gedächtnis trainieren. Eine Hoffnung von Nintendo bestand zudem darin, dass der Videospielmarkt für ältere Personen erschlossen wird, die bis dato mit Videospielen nicht viel anfangen konnten.

Raffinierte Werbung, Wirksamkeit zweifelhaft

Dr. Kawashimas Gehirnjogging – Wie fit ist Ihr Gehirn? suggerierte, dass es möglich ist, die Gehirnleistung mit dem Videospiel zu steigern. Zwar wurde dies nicht explizit versprochen, jedoch wurde der Anschein erweckt, indem betont wurde, dass die Übungen von neurowissenschaftlicher Forschung inspiriert wurden. Damit wurde der Eindruck erweckt, dass die Übungen wissenschaftlich nachweisbar effektiv sind. Dies war jedoch nicht der Fall, die Übungen waren lediglich an Tests angelehnt, die in der Forschung zum Einsatz kamen. Studien, die in der Folge, die Wirksamkeit von Dr. Kawashimas Gehirnjogging untersuchten, konnten keine positiven Effekt finden. Dies hat zwei Gründe:

  • Keine wissenschaftliche Fundierung: Da die Übungen nicht an Versuchspersonen erprobt wurden, waren sie letztendlich dafür entwickelt, Spaß zu machen. Zwar waren die Übungen anregend, doch eben nicht darauf ausgerichtet, die Gehirnleistung zu verbessern.
  • Keine Personalisierung: Damit ein Gehirntraining effektiv ist, muss es sich ständig an den Fähigkeiten der Teilnehmer orientieren. Nur so fordert es heraus. Dies ist auch das Problem bei Übungen wie Sudoku. Zwar sind sie anfangs herausfordernd, doch nach kurzer Zeit besteht kaum mehr eine Verbesserung, da man sich an die Aufgaben gewöhnt hat.

 

Wir wir unser Denkvermögen verbessern können

Denksport kann knifflig sein

Denksport funktioniert

In den letzten Jahren hat sich in der neuropsychologischen Forschung die Erkenntnis durchgesetzt, dass es möglich ist, das Denkvermögen zu verbessern. Das funktioniert nicht nur über das Lernen von Fakten, sondern über ein speziell entwickeltes Training für das Gehirns. Anhand verschiedener Gehirnübungen kann das gesamtes Denkvermögen verbessert werden. Nahezu alle Bereiche des Gehirns werden trainiert. Das hat zur Folge, dass nicht nur die einzelnen kognitiven Teilbereichen gesteigert werden, sondern die gesamte geistige Fitness verbessert wird. Beispielsweise werden Fortschritte in kognitiven Fähigkeiten wie etwa der Konzentration, der Merkfähigkeit, der Problemlösungskompetenz und der Urteilsfähigkeit erzielt.

Sechs Kriterien, die über Wirksamkeit entscheiden

Um wirksam zu sein, muss ein Gehirntraining sechs Hauptaspekte verfolgen:

  • Adaptivität: Damit das Denkvermögen gesteigert werden kann, muss sich das Training immer an die persönlichen Fähigkeiten anpassen. Es sollte weder über-, noch unterfordern. Unterforderung führt zu Langweile. Überforderung zu Frustration. Beides ist letztendlich kontraproduktiv. 
  • Abwechslungsreiches Training: Eine ideale Übung trainiert fast alle Hirnbereiche, so dass keine Routine entsteht. Dies würde der Steigerung des Denkvermögens des Gehirns entgegenwirken.
  • Motivierende Aufgaben: Die spannendsten Übungen sind nutzlos, wenn sie nicht motivierend sind.
  • Regelmäßiges Training: Für einen Trainingseffekt, ist es erforderlich, dass regelmäßig trainiert wird. Ein sporadisches Training hat kaum Effekte. Es wird empfohlen pro Woche mindestens drei mal, je 30 Minuten zu trainieren.
  • Nicht die Übung, sondern das Leben soll einfacher werden:Fähigkeiten im Alltag sollen verbessert werden und nicht nur die Leistungen in den einzelnen Übungen. Ein Gedächtnistraining soll einen positiven Effekt für das Leben haben und es vereinfachen und nicht nur zu einer Verbesserung in den zum Einsatz kommenden Übungen führen.
  • Präventiver Charakter: Die Effekte des Training sind nicht nur für die momentane Situation wichtig, sondern schützen vor Erkrankungen wie Demenz, ADHS oder Schlaganfällen.

Denksport sollte so wichtig wie Sport werden

Dass regelmäßiger Sport einen positiven Effekt auf viele körperliche Eigenschaften hat, ist den meisten bekannt. Zukünftig sollte der Gedanke, dass Gehirntraining einen ebenso wichtigen Stellenwert in der Gesellschaft haben sollte wie Sport noch weiter in den Köpfen der Menschen verankert werden.